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Regionale Qualität
„Dass wir selber aus dem Obstbau kommen und genau wissen, wo die Chancen und Grenzen im Bio-Anbau liegen, die Landwirte umfassend betreuen, ihnen teilweise Pflanzmaterial besorgen … das alles hat uns beim Aufbau unseres Netzwerks enorm geholfen und stellt die hohe Qualität unserer Äpfel sicher“, sagt Josef.
Bis zu 5000 Tonnen Äpfel jährlich liefern die „Butz und Stingl“-Bauern an Josef und Andreas, die Ernte wird zur Gänze übernommen und verarbeitet. Butz und Stingl, eben. „Der teuerste Apfel ist der, der weggeworfen wird“, ist Josef überzeugt. So werden Äpfel, die sich nicht als Tafelware eignen, getrocknet, zu Püree oder Säften verarbeitet. Die Anlieferung, Lagerung und Verarbeitung von Rubinette, Gala & Co. erfolgt im Butz & Stingl-Lager im steirischen Pöllau. Alleine der Rhythmus der Natur bestimmt, welchen Sorten von den 35 Mitarbeitern volle Aufmerksamkeit geschenkt wird. „Schau, ein guter Apfel hat eine Saison“, erklärt Andi. „Im konventionellen Obstbau wird der Apfel grün geerntet, dann mit chemischem Lagerschutzmittel begast, damit er nicht weiter reift, und dann kannst du den auch zwei Jahre lagern. Nur schmeckt der Apfel dann halt nach nix.“ Die Butz & Stingl-Äpfel hingegen werden reif geerntet, kühl und bei reduziertem Sauerstoffgehalt gelagert. So lange das eben im Sinne der Qualität möglich ist, betont Josef.
Etwas später an diesem Frühlingsnachmittag schlendern wir durch ein Meer aus knallgelbem Löwenzahn in Josefs Obstgarten in Pasching. Rubinette, Elstar, Topaz, Jonagold, Boskop, Gala und Pinova wachsen hier auf 4.5 Hektar Fläche, die schneeweißen und rosaroten Blüten der Bäumchen ziehen jetzt gerade ganze Heerscharen an Bienen an. Was es heißt, den Kreislauf der Natur zu respektieren und mir ihr statt gegen sie zu arbeiten, lässt sich nirgendwo besser verstehen, als in diesem unberührten Mikrokosmos. Andreas zieht einen prallen Zweig mit großen, weißen Boskop-Apfelblüten heran. „Heuer sind die Bäume wunderschön, voller Blüten. Letztes Jahr war kaum was drauf. Das nennt man natürliche Alternanz, was bei alten Sorten ganz normal ist. Ein Jahr hast eine gute Ernte, das Jahr drauf macht der Baum Pause.“ Die muss man ihm eben gönnen. Überhaupt, sagt Josef, bestehe der wohl größte Unterschied zum konventionellen Apfelanbau im Verzicht auf Wachstumsregulatoren.
„Wir sagen dem Baum nicht, wie oder wie schnell er wachsen soll. Wir müssen ihn ohne Chemie im Gleichgewicht halten, um einen harmonischen, gesunden Obstgarten zu schaffen.“
Auch das Blütenwachstum wird bei Josefs und Andreas‘ Bauern nicht künstlich, sondern durch den händischen Schnitt reguliert. Außerdem werden die Bäume mit Raps- oder Ackerbohnenschrot aus heimischer Produktion „gefüttert“ und nicht mit Chemiekeulen hochgepeitscht. All diese vielen kleinen Schritte auf dem Weg zu einem knackigen, saftigen Bio-Apfel bedeuten viel Arbeit für die Obstbauern, die ihre Gärten permanent im Auge behalten und am Punkt arbeiten müssen.
„Geduld und Durchhaltevermögen brauchst schon, und einfallsreich musst sein, wenn du kein Gift im Garten, aber trotzdem eine schöne Ernte haben willst“, lacht Andreas. Da wird eine bewährte Kuchenteigzutat („Kaliumhydrogencarbonat, das ist auch im Backpulver drin!“) schon mal zum rettenden Schutzmäntelchen vor Pilzen. Wird der gefürchtete Apfelwickler mittels Pheromonduft-Schleifchen verwirrt. Und Topaz-Äpfel, die für Lagerfäulnis besonders anfällig sind, werden einfach 2 Minuten in 52 °C heißes Wasser getaucht statt chemisch behandelt, bevor sie ins Lager kommen. „Wir gehen ja auch in die Sauna, um unsere Abwehrkräfte zu stärken!“, zieht Josef einen – zumindest für Bio-Obstbau-Profis – logischen Vergleich, bevor er sich auf seinen Traktor hievt und, dicht gefolgt von ein paar schwer mit Pollen beladenen Bienen, in die Paschinger Abendsonne Richtung Scheune tuckert.