Transgourmet Vonatur verfolgt mit diesen Produkten höchste Nachhaltigkeitsziele und bietet spürbaren Mehrwert bis zum Gast.
Nachhaltige Karpfenzucht im Einklang mit der Natur
Mächtige runde Granitblöcke, die wirken, als wären sie von sagenhaften Riesen einst wahllos auf der Wiese verteilt worden, sanfte Graslandschaften, Hochmoore und dichte Wälder: Wer einmal einen Fuß ins Waldviertel gesetzt hat, wird unweigerlich in den Bann dieser mystischen Landschaft gezogen, die im nördlichen Teil der Region noch um eine weitere landschaftliche Facette reicher ist. Denn im Oberen Waldviertel prägen neben Wald und Wackelstein auch Hunderte kleine und große Teiche das Landschaftsbild.
Die Teiche wurden teils bereits im Mittelalter von Stiften, Klöstern sowie Guts- und Forstverwaltungen angelegt, um einen Fisch zu züchten, der lange Zeit als Fasten- und Festtagsspeise geschätzt wurde: den Karpfen. Mit der vielen Ehr, die ihm einst entgegengebracht wurde, war es ab Mitte des 20. Jahrhunderts jedoch zusehends vorbei. Cyprinus carpio kam zwar vor allem zu Weihnachten immer noch in vielen Regionen des Landes auf den Tisch, allerdings eilte ihm der wenig schmeichelhafte Ruf voraus, fett zu sein und modrig-brackig zu schmecken. Tatsächlich entsteht dieser „grundelnde“ Geschmack aber nur, wenn die Tiere in beengten Zuchtverhältnissen bei minderer Wasserqualität gehalten und mit Getreide turbogemästet werden.
Werden Karpfen hingegen naturnah und artgerecht mit geringer Besatzdichte in nährstoffreichen Teichanlagen gehalten, wo sie ausreichend natürliches Futter vorfinden, bilden sie wunderbar aromatisches, zartes und fettarmes Fleisch aus. Mit dem Vorurteil vom muffigen Weihnachtsfisch ist es schnell vorbei, wenn Karpfenzucht nach althergebrachten Methoden und im Kreislauf der Natur betrieben wird.
So eine Karpfenzucht betreibt Dr. Andreas Fischer-Ankern in Kirchberg am Walde, rund 15 Autominuten von Gmünd entfernt. Er führt das seit 1345
bestehende und seit 150 Jahren in Familienbesitz befindliche land- und forstwirtschaftliche Gut Kirchberg, in dem seit 700 Jahren auch Teichwirtschaft betrieben wird, als Bio-Betrieb. Es ist ein Ort, an dem eine jahrhundertealte Kulturtechnik in einem weitestgehend unberührten Naturparadies gepflegt wird. Denn ein Teil der insgesamt 26 Teiche mit einer Gesamtwasserfläche von 180 Hektar lieg inmitten eines Natura-2000-Schutzgebiets. Und das Kreislaufsystem, in dem die Vonatur Waldviertler Bio Karpfen am Gut Kirchberg aufgezogen werden, besteht bereits seit dem Mittelalter. Es beruht auf miteinander verbundenen, von Regenwasser gespeisten Teichketten, die eine effiziente Wassernutzung ermöglichen, ohne den natürlichen Wasserhaushalt und das sensible Ökosystem zu belasten.
Ein intaktes, planktonreiches Ökosystem in den Teichen bildet die Basis der Bio-Aquakultur am Gut Kirchberg, denn als Friedfische ernähren sich Karpfen in der freien Natur nur von vorhandenem Zooplankton und Kleinstlebewesen. Demgemäß stellt Plankton auch in den Teichen am Gut Kirchberg ihre Hauptnahrungsquelle dar, zugefüttert wird nur minimal – und wenn, dann mit gentechnikfreiem Bio-Getreide von den gutseigenen und umliegenden Feldern der Region.
Sauerstoffgehalt, Wassertemperatur und Planktonvorkommen werden von Fischmeister Christoph Kugler ständig überprüft, denn sie haben entscheidenden Einfluss auf das Wohlbefinden und das gesunde, langsame Wachstum der Tiere. Mindestens drei Jahre geben Andreas Fischer-Ankern und Christoph Kugler ihren Waldviertler Bio-Karpfen Zeit, um rund 3 Kilogramm schweren Delikatessen mit geschmacklich reintönigem, weißem Fleisch heranzuwachsen.
Bis jedes Jahr im Herbst zwischen 60 und 80 Tonnen Bio-Karpfen abgefischt werden können, haben die Tiere mehrere Umzüge in verschiedene Teiche hinter sich. Da nicht nur die Auf-, sondern auch die Nachzucht der Fische am Gut Kirchberg erfolgt, beginnt der Zuchtzyklus in speziell angelegten, seichten Teichen mit hohem Grasbestand. Diese sogenannten Dubisch-Teiche werden mit ausgewählten Elterntieren besetzt und laichen natürlich ab. Sind die Brütlinge groß genug, übersiedeln sie in Brutteiche, in den Folgejahren erst in Streckteiche und schließlich in großzügige Abwachsteiche mit ausgewogener Besatzdichte, wo sie bis zu ihrer Schlachtreife bleiben. Diese Methode, die am Gut Kirchberg seit über 20 Jahren angewendet wird, ermöglicht eine kontrollierte und nachhaltige Zucht.
Nachhaltig und tierwohlgerecht erfolgen auch der Transport und die Verarbeitung der Vonatur Waldviertler Bio Karpfen. Die Tiere werden nach dem Abfischen noch lebend zum Bio-Fischverarbeitungsbetrieb Holzinger in Gunskirchen transportiert. Das familiengeführte Unternehmen steht bereits seit 1892 für hochwertigste Frisch- und Räucherfischprodukte, und wie Andreas Fischer-Ankern setzt auch Familie Holzinger in ihrem Betrieb ganz auf ökologische Kreislaufwirtschaft, minimierten Ressourcenverbrauch und maximiertes Tierwohl. Eine hauseigene Photovoltaikanlage, CO2-neutrale Energiequellen und die Wiederaufbereitung des Trinkwassers, in dem die Fische einige Tage aushältern, bis sie schnell und schmerzlos getötet und die zarten Vonatur Waldviertler Bio Karpfenfilets ausgelöst werden, unterstreichen den Anspruch, die Belastungen für Umwelt und Tiere so gering wie möglich zu halten.
Das Bekenntnis dieser beiden österreichischen Bio-Familienbetriebe zu traditionellem Handwerk, Regionalität und ökologischer Verantwortung macht die Vonatur Waldviertler Bio Karpfenfilets zu einer naturbelassenen, hochwertigen heimischen Fischdelikatesse, die längst nicht nur auf dem Weihnachtstisch glänzt.